Hotellerie, quo vadis? – Ideen für die Politik, Mutinjektion für die Branche
Die Ankurbelung der Wirtschaft und die Schaffung eines optimistischen Klimas („die größte Wachstumsbremse ist die schlechte Laune“) stehen ganz oben auf der Agenda der neuen österreichischen Bundesregierung. Dies sind hoffnungsvolle Worte für die durch die jüngste Steuerreform und die allgemein „nicht mehr zu überbietende“ Bürokratie hart getroffene Tourismusbranche.
Sinnvolle Maßnahmen zur Entlastung der österreichischen Hotellerie
Damit den schönen Worten auch konkrete Taten folgen können, hat die Prodinger Steuer- und Tourismusberatung passend zur Neuorientierung der Politik soeben ein umfassendes Positionspapier zur Lage der Hotellerie veröffentlicht. Unter dem Titel „Hotellerie, quo vadis?“ werden die sinnvollsten Maßnahmen zur notwendigen Entlastung der Betriebe zusammengefasst. Ziel der Analyse ist es, der Politik einen prägnanten Überblick über die Punkte zu geben, „die uns am meisten unter den Fingernägeln brennen“, erklärt dazu, Stefan Rohrmoser, Geschäftsführer der Prodinger Steuerberatung. „Unser Konzept ist als Anleitung zu lesen, welche Verbesserungen rasch umsetzbar sind und die Situation vieler entmutigter Betriebe spürbar verbessern könnten“.
Im Einzelnen konzentriert sich das Prodinger-Steuerkonzept auf strukturelle Verbesserungen der Standortkosten, mit folgenden Schwerpunkten:
- Rückführung der Umsatzsteuer auf Beherbergung von 13 auf (wie bisher) 10 Prozent. Denn seit 01. Mai 2016 liegt der Ertragsnachteil einer Buchung in einem Hotel in Österreich gegenüber einem Betrieb in Deutschland bei rund 5,7 Prozent. Eine angesichts des scharfen Konkurrenzkampfes verehrende Situation.
- Senkung der Lohnnebenkosten, denn zu 100 Euro Bruttoverdienst kommen für die Hotels noch 46,67 Euro Lohnnebenkosten hinzu.
- Nichtbesteuerung nicht entnommener Gewinne, zur Eigenkapitalstärkung des besten Fünftels der Betriebe, also jener, die noch Gewinne schreiben.
- Realistische Abschreibungssätze.
- Aufwertungswahlrecht auf Hotelliegenschaften bei Übergaben und
- keine Ungleichbehandlung von Zinsen.
Funktionale Afa als gute Alternative zum jetzigen Modell
Ein wunder Punkt ist auch die nochmalige Verlängerung der Abschreibung für Gebäudeinvestitionen von früher 25 auf bisher 33,33 und seit 2016 auf 40 Jahre (!). Damit ist die Diskrepanz zur tatsächlichen Nutzungsdauer weiter gestiegen. „Doch nichts veraltet schneller als ein in die Jahre gekommenes Hotelobjekt. Diese dem Wettbewerb geschuldete Tatsache zwingt die Unternehmer zu laufenden Investitionen, die, steuerlich als Reparaturen behandelt, wiederum einzelne Jahresbilanzen schwer belasten. Nicht zuletzt in Hinblick auf `Basel III` ein unhaltbarer Zustand“, fasst Rohrmoser die Problematik zusammen. Als brauchbare Alternative wurde das Modell einer „funktionalen Afa“ entwickelt. Gegenüber dem derzeitigen generellen Abschreibungssatz bringt dies den Unternehmen eine Verstetigung und Glättung der Abschreibungstangente und damit eine Verbesserung des Bilanzbildes sowie letztlich eine Annäherung an die Realität.
Mit unserem Steuerkonzept, von dem hier nur einige Beispiele angeführt sind, bringen wir frischen Schwung in die neu aufgenommene Debatte und konfrontieren die Politik gezielt mit neuen Ideen, erklärt dazu der geschäftsführende Gesellschafter der Prodinger Tourismusberatung, Thomas Reisenzahn. An dem unter http://www.prodinger-tourismusberatung.at abrufbaren Positionspapier haben auch namhafte externe Praktiker mitgewirkt, wie Peter Hettegger vom Wellnesshotel Edelweiß in Großarl und Helmut Peter, Altwirt im bekannten Weißen Rössl am Wolfgangsee
Die PRODINGER BERATUNGSGRUPPE mit Hauptsitz in Zell am See ist Mitglied in mehreren Netzwerken. Als führende Wirtschaftsberatung unterstützt sie ihre Kunden in den Geschäftsfeldern Steuerberatung, Unternehmensberatung, Wirtschaftsprüfung, Rechtsberatung, Marketing und Digitalisierung. Die Firmengruppe hat Spezialisten in den Branchen Tourismus, Bau- und Baunebengewerbe, Immobilienwirtschaft, freiberufliche Tätigkeiten, Handel, Gewerbe und Dienstleistung. Das Netzwerk hat Standorte in Bad Hofgastein, Bozen, Innsbruck, Lech am Arlberg, Linz, Mittersill, München, Saalfelden, Salzburg, St. Johann im Pongau, Velden, Wien und Zell am See. Die Netzwerkgruppe betreut aktuell mehr als 6.000 Kunden, davon über 500 Hotelbetriebe, 30 Destinationen und 40 Bergbahnen. Derzeit sind 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 13 Standorten tätig.