Hotel-Leasing – Prodinger: Erfolg bei Indexanpassung

Nach Intervention wird auch ein negativer EURIBOR als Basiswert herangezogen, womit der Zinssatz unter dem vereinbarten Aufschlag liegen kann. Bank erklärt ihr Entgegenkommen vorsichtshalber als „unpräjudiziell und bis auf weiteres“.

 

Leasing ist neben der klassischen Hotelfinanzierung eine beliebte Finanzierungsform bei Objekteinrichtungen. Durch Leasing von Hoteleinrichtungen oder auch beim Autoleasing kann ohne Kapitaleinsatz investiert werden. Betriebsinhaber schonen dadurch Unternehmensliquidität und Eigenkapital.

 

Hotel Leasing wird attraktiver

Die Veränderungen der letzten Wochen auf dem Geld- und Kapitalmarkt wirken sich auch auf die Berechnung von Leasingfinanzierungen aus. Während einige Banken nunmehr versuchen, auch bei einem negativen Basiszinssatz zumindest den vollen Aufschlag als Zinsen zu kassieren, konnte Mag. Kurt Caspari von der PRODINGER STEUERBERATUNG Zell am See nun in direkten Verhandlungen erste Teilerfolge bei Leasingverträgen erzielen. Demnach wird, wie die Bank bestätigt, auch ein negativer EURIBOR als Basis für den Zinssatz herangezogen.

Der Zinssatz wird also auch bei Vorliegen eines negativen EURIBOR-Wertes entsprechend angepasst, was zu einem unter dem vereinbarten Aufschlag liegenden Zinssatz führt.

Es dürfte sich also auszahlen, bei der Bank entsprechend zu urgieren. Allerdings haben die Banken der Indexanpassung nur „unpräjudiziell und bis auf weiteres“ zugestimmt, es sind also jeweils Einzelgespräche zu führen. Ein von der Bank angegebenes Rechtsgutachten, das ihren Standpunkt unterstützt, wird unter Verschluss gehalten.

Der Sollzinssatz eines Leasingvertrages setzt sich laut Bankusancen folgendermaßen zusammen:

 

  • aus dem vereinbarten EURIBOR-Zinssatz. Dieser kann sich je nach Marktniveau verändern und gegebenenfalls auch einen negativen Wert haben,
  • aus einem Aufschlag (Marge), der die Risiko- und Verwaltungskosten sowie den Ertrag der Bank enthält.

 

Nach Rechtsansicht der betreffenden Bank war bei Vertragsabschluss noch nicht absehbar, dass es zu negativen EURIBOR-Zinsen kommen werde. Daher sei der Umgang damit vertraglich bisher nicht explizit geregelt gewesen, was bei neueren Verträgen nun der Fall sein wird. Sofern der EURIBOR an einem Zinsanpassungstermin einen negativen Wert aufweist, sei die Bank berechtigt, wie es in der Stellungnahme weiter heißt, für die Zinsberechnung den Basiswert von Null Prozent plus vereinbartem Aufschlag heranzuziehen.

„Dies widerspricht meines Erachtens aber den vertraglichen Formulierungen“, erläutert Mag. Caspari, „und das angeblich vorliegende „Gutachten“ (für die Kunden eher ein „Schlechtachten“) kann sicher auch widerlegt werden.“

Mag. Caspari rät jedenfalls auf solche Zusendungen der Banken entsprechend zu reagieren. „Natürlich gibt es diese Problematiken auch bei Krediten. Auch hier sollte kontrolliert werden, ob ein negativer EURIBOR oder LIBOR auch entsprechend weitergegeben wird. So wäre es derzeit durchaus denkbar, dass es beispielsweise bei Fremdwährungskrediten mit geringem Aufschlag rein rechnerisch schon zu Zinsgutschriften kommen könnte und müsste. Dies sehen die Banken naturgemäß anders und stehen auf dem Standpunkt, dass in solchen Fällen jedenfalls ein marginaler Zinssatz zur Verrechnung kommt, niemals jedoch, dass der Kreditnehmer Zinsen erhält.“

„Hier ist das letzte Wort sicher noch nicht gesprochen und wir bleiben jedenfalls dran“, so Mag. Caspari

 

Die PRODINGER | GFB Gruppe, mit Hauptsitz in Zell am See, ist eine der führenden Wirtschaftsberatungsgruppen in Österreich. Sie unterstützt ihre Kunden in den Haupt-Geschäftsfeldern Steuerberatung, Unternehmensberatung, Marketing und Tourismus. Investment- und Finanzierungskonzepte, sowie Green Business Solutions erweitern das Leistungsspektrum. Die Unternehmensgruppe hat Standorte in Altenmarkt, Bad Hofgastein, Bozen, Innsbruck, Lech, Linz, Mittersill, München, Saalfelden, Salzburg, St. Johann in Pongau, Velden, Wien, Zagreb und Zell am See. Die Gruppe betreut u.a. aktuell mehr als 500 Hotelbetriebe in ganz Österreich. Derzeit sind 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 15 Standorten tätig.

Rückfragen zum Inhalt:

Kurt Caspari. k.caspari@prodinger.at

Kontakt:

Thomas Reisenzahn, PRODINGER | GFB TOURISMUSBERATUNG, Geschäftsführer, Gesellschafter

Franzensgasse 14/1+7, 1050 Wien, Tel. +43 664 2645 110, reisenzahn@progfb.com,

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