zur GruppeDie Umsätze wuchsen im Winter deutlich – Salzburger Nachrichten
Im Bemühen, den erwarteten Jubel über Winternächtigungsrekorde zu relativieren, hat Prodinger, Zell am See, die aktuelle Umsatzentwicklung der Hotellerie für die vier Wintermonate verglichen. Dabei werden bei alpinen Ferienhotels von November bis Februar plus 2,3 Prozent beim Übernachtungsumsatz registriert. Der Gesamtnettoumsatz, in dem auch gastronomische und andere Leistungen enthalten sind, stieg um 5,4 Prozent.
„Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn berücksichtigt man den zusätzlichen Tag im Februar, fällt dieser Wert auf 3,6 Prozent“, erklärt Geschäftsführer Thomas Reisenzahn. Der Abzug von 1,8 Prozent geht dabei weit über die kalendarischen 0,75 Prozent hinaus. Reisenzahn begründet das damit, dass an diesem Hochsaisontag Österreichs Betten zu 90 Prozent ausgelastet seien. Basis der Berechnungen sind die von der Prodinger Steuerberatung seit Sommer 2015 erfassten Umsatzzahlen von 178 Vier- und Fünfsternehotels.
Erstmals seit längerer Zeit erziele demnach die Hotellerie ein deutlich über der Inflationsrate gelegenes Umsatzwachstum. Aus dem Schneider seien die Anbieter keineswegs, meint Reisenzahn. „Nach unseren Berechnungen ging in den vergangenen Jahren das Betriebsergebnis von zwei auf 1,58 Prozent zurück.“ Er macht dafür nicht nur die im Median bereits 37,4 Prozent erreichenden Mitarbeiterkosten verantwortlich. Nachdem die Betriebsergebnisse (EGT) in der Hotellerie seit 2000 rückläufig sind, sieht der vormalige ÖHV-Generalsekretär Reisenzahn neben den erschwerten Rahmenbedingungen auch hausgemachte Ursachen. „Der Blick in viele Bilanzen zeigt, dass viele Betriebe auch zu teuer oder falsch investiert haben.“ An sich seien durch die kompakte Saison die Voraussetzungen für betriebswirtschaftlich positive Entwicklungen gegeben, wobei die Basis für eine erfolgreiche Saison trotz schwieriger Witterungsbedingungen zum Winterstart in den Investitionen von Bergbahn und Hotellerie zu suchen sei.
