Wie hoch sind die Kosten im Hotel?
In der Hotellerie wird immer wieder viel über die gestiegenen Kosten diskutiert. Die Prodinger Tourismusberatung hat sich die einzelnen Kostenstellen in einem klassischen 4/5-Sterne-Hotel in Österreich genauer angeschaut.
Die einzelnen Kostenblöcke eines Hotels sind in dieser Grafik als Flächen dargestellt. Das Rechteck als Ganzes entspricht den Gesamtkosten und dem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT-Vorsteuerergebnis).
Eine Analyse der Kosten hilft, den besonders wichtigen Fixkostenblock von Hotelbetrieben zu durchleuchten. Der Fixkostencharakter einer Vielzahl von Kostenarten (teilweise bis zu 90% des Kostenvolumens) führt häufig zu Problemen bei einer wegen des aktuellen Buchungsstandes erforderlichen raschen Umorientierung.
Kostenstruktur im Median der 4/5-Sterne-Hotellerie in Österreich
- Personalkosten: 35 Prozent
- Übriger Betriebsaufwand: 29 Prozent
- Wareneinsatz: 14 Prozent
- Sonstiger Betriebsaufwand: 13 Prozent
- Finanzergebnis: 4 Prozent
- Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT): 5 Prozent
Diese Kostenblöcke können nur zu einem geringen Teil gesteuert werden. Bei einem EGT von 5 Prozent geht man nur von max. 20 Prozent gestaltbaren Kosten aus. Die operativen Deckungsbeiträge des Bereichs Beherbergung sollten bei ca. 70 Prozent liegen. Im Verpflegungsbereich sind 20 Prozent schon ein Erfolg!
Aufgliederung nach Abteilungen und Kosten
Durch eine zusätzliche Unterteilung des Hotels in einzelne Leistungsbereiche wie Beherbergung, Restaurant, Wellnessabteilung etc. kann jeder Hotelbetrieb monatlich jene Aussagen erhalten, die sich direkt auf die Steuerung der Ertrags- und Kostenlage auswirken können. Einem Rückgang bei der Auslastung kann das Hotel durch zeitgerechtes Handeln mit entsprechenden Maßnahmen entgegenwirken, indem der Hotelier z. B. kurzfristig gezielte Marketingmaßnahmen setzt.
Da die Mitarbeiterkosten in der Hotellerie bei gleichzeitigem Betrieb eines Verpflegungsbereiches bis zu 45 Prozent erreichen, ist die gezielte Einsatzplanung der Mitarbeiter besonders wichtig. So lassen sich die Kosten beispielswiese durch Urlaubsabbau, Überstundenabbau, Durchrechnungszeiten etc. erheblich reduzieren.
Operative Deckungsbeiträge: Beherbergung 70 Prozent, Verpflegung 20 Prozent
Der Unternehmer von heute will Stärken und Schwächen seines Hotels genauer identifizieren können. Er will wissen, wie die Ergebnisse aus seinen einzelnen Leistungsbereichen im Detail aussehen. Es stellt sich immer mehr die Frage: Wo verdiene ich am meisten, wo verliere ich am meisten? Das Wissen um das Gesamthotelergebnis ist heute nicht mehr genug! Wie schon oben erwähnt, sollten die operativen Deckungsbeiträge der Abteilung Beherbergung bei ca. 70 Prozent liegen. Im Verpflegungsbereich gelten 20 Prozent dieser Kennzahl schon als Erfolg!
Gerade in der Hotellerie mit ihrer enormen Anlagenintensität und der hohen Kreditlast ist die laufende Kontrolle eine wesentliche Voraussetzung für das Weiterbestehen eines Betriebes.
Der Prodinger Hotellerie Controlling Regelkreis ermöglicht einen permanenten Abgleich der Ertrags- und Kostenstellen. Durch den Vergleich kann man feststellen, ob die Kosten dem „Markt“ entsprechen oder ob es erhebliche Unterschiede zu vergleichbaren Hotels gibt, so dass darüber nachgedacht werden muss, wo Einsparungen nötig sind.