Gratwanderung Firmenübergabe

Ein hoher bürokratischer Aufwand, innerfamiliäre Probleme und zu sanierende Unternehmen erschweren die Betriebsübergabe. Hinzu kommt vor allem im Sektor der Hotellerie noch die Steuerreform. Warum es schwierig ist, eine Firma zu übernehmen und warum dennoch viele das wirtschaftlicheAbenteuer wagen.

Nicht immer einfach: Die Weitergabe eines Unternehmens an die nächste Generation ist nicht selten mit Problemen
behaftet.

 

Die Übergabe eines Unternehmens an einen neuen Eigentümer, egal ob es sich um ein Familienmitglied oder einen Außenstehenden handelt, ist meist eine sehr heikle Angelegenheit. Emotionale Sorgen und Zweifel, sowohl auf Übergeber- als auch auf Übernehmerseite werden durch organisatorische, rechtliche und betriebswirtschaftliche  Hürden noch verstärkt. „Unsere Erfahrungen zeigen, Firmen die gut aufgestellt sind, gelingt meistens eine tadellose
Übergabe, Die behördlichen Formalitäten und Auflagen mit welchen Übernehmer in Österreich zu kämpfen haben sind jedoch ein großer Hemmschuh, Die Bürokratie trifft die Utaernehmer wesentlich heftiger, als dies in anderen Ländern der Fall ist. Man sollte meinen, die Behörden wären im EDV-Zeitalter besser vernetzt, doch leider arbeitet jeder für sich alleine.
Die Unternehmer sind überrascht, welche „Kinder haben die Tendenz, sich von der Elterngeneration abzugrenzen. Sie streben häufighin zu Unterschieden.“ Harald Schützinger, Studienautor zur Problematik bei Firmenübergaben

Komplexität und Kosten eine Übergabe mit sich bringen kann“, erklärt Stefan Rohrmoser, Geschäftsführer der Steuerberatung Prodinger &i Partner in Zell am See. Er ist Experte auf dem Gebiet der Firmenübergaben. Trotz dieser Schikanen hat er viele positive Erfahrungen mit den Übergaben zahlreicher mittelständischer Unternehmen gemacht. Gefährdet, einen Betrieb ordentlich zu übergeben, seien vor allem jene, die in schwierigen Branchen tätig sind. Die Transportwirtschaft und das Baunebengewerbe, etwa Firmen die im Erdbau tätig sind, seien besonders gefährdet. Sehr schlecht sei die Stimmung momentan vor allem in der Hotellerie. „Die geplante Erhöhung der
Grunderwerbssteuer im Zuge der Steuerreform trifft vor allem jene, die ein Hotel
übergeben wollen. Nirgendwo sonst spielt das Gebäude im Verhältnis zum Betriebskapital eine derart große Rolle. In unserer Region ist die Stimmung am Tiefpunkt.
Nach zwei schneearmen Wintern und einer Reihe von Auflagen sind die Hoteliers am Ende einer anstrengenden Saison noch die Leidtragenden der Steuerreformpläne“, so Rohrmoser.

Die Neuregelung der Grunderwerbssteuer sieht vor, dass nicht wie bisher der günstigere dreifache Einheitswert eines Gebäudes herangezogen wird, sondern der Verkehrswert. Wer wertvolle Gebäude übergibt, wird zukünftig ordentlich zur Kasse gebeten. Rohrmoser kritisiert vor allem, dass die Schulden die ein Hotelbetrieb hat, in dieser Rechnung überhaupt nicht berücksichtigt werden, Wer ein wertvolles Gebäude übergibt, muss nicht zwingend über einen gut laufenden und finanziell stark aufgestellten Betrieb verfügen. „Oft bleibt zu wenig über, um einen gesunden Betrieb zu übernehmen. Die Nachfolger müssen dann als erste Maßnahme eine Unternehmenssanierung vornehmen. Ich habe schon einige erlebt, die daran gescheitert sind“, sagt Stefan
Rohrmoser

HARTER SCHLAG.

„Die Erhöhung der Grunderwerbssteuer ist eine versteckte Erbschafts- und Schenkungssteuer. Hotels und touristische Einheiten stehen immer an attraktiven Standorten. Hoteliers in Hotspots wie Saalbach oder Zell am See werden besonders hart betroffen sein. Macht beispielsweise der Verkehrswert eines Hotels 15 Millionen
Euro aus, ist eine Grunderwerbssteuer von 490,000 Euro zu bezahlen. Das ist sehr viel und würde das Aus für viele
Familienbetriebe im Falle einer Übergabe bedeuten“, sagt Thomas Reisenzahn, Geschäftsführer und Gesellschafter der Prodinger Tourismusberatung mit Sitz in Wien und Zell am See.

Ähnlich sieht die Situation Reinhold Hauk, Geschäftsführer der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der
Wirtschaftskammer Salzburg: „Durch die Steuerreform werden die Übergaben massiv erschwert. Die Bereitschaft der Nachfolgegenerationen zu übernehmen ist nicht mehr vorhanden.“ Gegenüber ECHO erklärt er zudem, dass geplante Investitionen mm in der Grunderwerbssteuer verpuffen würden und Eigenkapital könne vor dem Hintergrund von Basel 111 nicht gemacht werden. „Der Situation der Hoteliers wurde bei der Steuerreform viel zu wenig Beachtung geschenkt. Jetzt versuchen die Landeshauptleute Wallner, Platter und Haslauer im Sinne der westlichen Bundesländer zurückzurudern und wollen diesbezüglich noch etwas erreichen, aber das wird bei den Hauptpunkten Mehrwertsteuerhöhe und Bewertungen nach dem Verkehrswert sehr schwierig werden“, so
Thomas Reisenzahn.
„Das Vertrauen in die Politik ist in unserer Branche schwer erschüttert“, erklärt Petra Nocker-Schwarzenbacher, Obfrau der Bundesspartc Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).  Gemeinsam mit über 500 Kollegen aus Gastronomie und Hotellerie kam sie im April vor das Bundeskanzleramt in Wien, um ihren Unmut über die geplanten Belastungen im Rahmen der Steuerreform zum Ausdruck zu bringen.
Neben der Erhöhung der Grunderwerbssteuer ging Nocker-Schwarzenbacher ebenso auf die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 10 auf 13 Prozent, die Verlängerung der Abschreibungsdauer sowie die Kosten für die Anschaffung der Registrierkassen ein.

 

DIE PSYCHOLOGISCHE KOMPONENTE.

Was Firmenübergaben ganz allgemein betrifft, können sich neben den rein wirtschaftlichen Aspekten auch emotionale Hemmschwellen ergeben. Wird ein Betrieb innerhalb einer Familie weitergegeben, kommen dabei häufig
psychologische Komponenten ins Spiel. Nicht selten gelten Firmeninhaber als Patriarchen, die ihr Lebenswerk nur
schweren Herzens aus der Hand geben. „Je geringer der Altersunterschied zwischen Vater und Sohn ist, desto schwieriger gestalten sich Firmenübergaben. Der Vater ist in diesem Fall kräftig und möchte sein Lebenswerk noch nicht weitergeben. Zudem gibt es eine Verschärfung dieses Problems, weil die Menschen heute in hohem Alter meist geistig und körperlich noch sehr fit sind“, erklärt der Salzburger Wirtschaftspsychologe Rainer Buchner, Die Forschung zeige, wer mit 65 oder 70 nicht übergibt, schätze sich in der Folge mit jedem Jahr das er älter wird,
jünger. Wenn jemand also 90 Jahre alt ist und der Übernehmer 70, dann denkt der Übergeber immer noch, der Sohn sei noch nicht reif. „Solche Patriarchen werden unzerstörbar und übergeben auch nicht. Jene aber, die übergeben wollen, stellen die Weichen meist rechtzeitig mit spätestens 55 Jahren“, sagt Buchner, der noch
anmerkt: „Töchter lassen sich nach der Übergabe gerne noch vom Vater begleiten, Söhne hingegen wollen sofort ohne ihn arbeiten.“Beispiele für gescheiterte Firmenübergaben aufgrund familiärer Probleme gibt es genügend. Alfried Krupps Sohn Arndt von Bohlen und Halbach war ursprünglich dafür vorgesehen, der Unternehmenstradition des bekannten Stahlerzeugers folgend, das alleinige Erbe anzutreten. Zwischen 1962 und 1966 änderte der Vater aber offensichtlich seine Ansicht. Auf die Frage, ob er einmal zu arbeiten gedenke meinte Arndt von Bohlen und
Halbach: „Das hat mir gerade noch gefehlt.“ Schließlich gelang es Berthold Beitz, einem engen Vertrauten der Familie, den künftigen Erben zum Verzicht zu bewegen. Das gesamte Firmenvermögen ging auf eine Stiftung über. „Arndt war ein kluger und begabter Junge, aber er hatte eben keine Lust zu arbeiten“, meinte Berthold Beitz. Beziehungen zwischen Eltern und ihren Kindern können sich schwierig gestalten.
Gilt es dazu noch ein Familienunternehmen weiterzugeben, kann dies für einigen emotionalen Sprengstoff sorgen. Zum Teil wollen Kinder den Betrieb der Eltern nicht übernehmen, zum Teil trauen die Übergeber ihren Sprösslingen
zu wenig zu. „Ein wichtiger Schritt, um eine Übergabe in die richtigen Bahnen zu lenken, besteht darin, nicht der übermächtige Firmeninhaber zu sein, sondern die Kinder zu fördern. Man darf sie in ihrer Jugend ruhig dazu fragen, wie sie gewisse Unternehmensentscheidungen treffen würden“, erklärt der promovierte Psychologe, Rainer Buchner. Gewisse Firmeninhaber entwickeln sich jedoch zu Machtmenschen und denken in ihrem patriarchalisch geprägten Weltbild nicht daran ihr Unternehmen jemand anderem zu überlassen. „Je höher jemand in der gesellschaftlichen Hackordnung ist, desto mehr Dopamin, quasi körpereigenes Rauschgift, schüttet er aus. Wer lange an der Macht ist, wird zum Dopaminjunkie und kann die Außenwelt neben seinen Grandiositätsvorstellungen kaum noch wahrnehmen. Nicht umsonst versucht man in der Politik deshalb Macht maximal für zwei Legislaturperioden
weiterzugeben“, so Buchner.

 

WORAN SCHEITERN ÜBERGABEN?

Aber es gibt auch genügend innerfamiliäre Firmenübergaben, die gut verlaufen. Besonders dann, wenn sich die Übergeber schon zeitnah mit dem Gedanken auseinandersetzen, sein Lebenswerk weiterzugeben. „Es gibt  Menschen, die sich bereits mit 53 Jahren damit beschäftigen, ihren Betrieb zu übergeben. Wer Hobbys und
Lebensinteressen hat, für die er bisher keine Zeit aufbringen konnte, wird guten Gewissens übergeben und macht das in den meisten Fällen auch. Es gibt also auchjene, die etwas aufgebaut haben und dann in die zweite Reihe treten können und als Mentor agieren. Wenn die Kinder Fragen haben, dann stehen sie gerne zur Verfügung“, sagt Rainer Buchner. Für gescheiterte Übernahmen sind trotz der psychologischen Aspekte in den meisten Fällen allerdings nach wie vor harte wirtschaftliche Fakten ausschlaggebend. Dort, wo die wirtschaftliche Situation eines  Unternehmens ungünstiger war, als angenommen, kommt es zu den entscheidenden Problemen, In der Studie „Woran scheitern Übernahmen beziehungsweise Nachfolgen bei Klein- und Mittelunternehmen?“ arbeitete Harald Schützinger für das Managementcenter Nord, ein Beraternetzwerk aus Oberösterreich, Fehler heraus, die in diesem Zusammenhang gemacht werden. Zahlreiche österreichische Steuer- und Unternehmensberater wurden im Zuge der Studie befragt, woran die Übergaben ihrer Kunden gescheitert sind. Sie sehen eine hohe Verantwortung beim Übernehmer, der sehr häufig scheitere, weil er zu optimistisch plane. Es sollten daher ausreichend Risikopuffer in die Übernahmekonzepte eingebaut werden. Fast gleich wahrscheinlich für das Scheitern von Übernahmen ist das mangelnde Eigenkapital. Und oft gehen Übergaben schief, weil die Unternehmen zu abhängig vom Übergeber sind.

 

GENAU PRÜFEN.

Übergaben außerhalb der Familie gestalten sich häufig erfolgreicher als innerfamiliäre, denn ein Externer wird genau überprüfen, was ein Unternehmen wert ist und welcher Kaufpreis gerechtfertigt ist. „Ein Familienmitglied hat das Problem, dass einerseits beim Ansatz eines zu geringen Wertes Konflikte mit potenziellen Erben  vorprogrammiert sind oder aber dass beispielsweise durch die Schenkung eines überschuldeten Betriebes,
die Möglichkeit nachhaltig erfolgreich zu sein, erheblich eingeschränkt wird“, erläutert Harald Schützinger gegenüber ECHO.

Übergabe von Unternehmen innerhalb der Familie ist vor allem darin einfacher, dass gerade bei kleinen und  mittleren Unternehmen Kunden des Unternehmens einen Nachfolger aus der Familie erwarten. Somit sind die Geschäftsbeziehungen leichter von den Übergebern auf die Nachfolger übertragbar“, sagt Schützinger über die Vorteile innerfamiliärer„Durch die Steuerreform werden die Übergaben massiv erschwert. Die Bereitschaft der Nachfolgegenerationen, zu übernehmen, ist nicht mehr vorhanden.“ Reinhold Hauk, Geschäftsführer der Sparte
Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKS Übergaben. Der Studienautor führt gegenüber ECHO noch eine Besonderheit an. „Kinder haben die Tendenz, sich von der Elterngeneration abzugrenzen. Sie streben häufig
hin zu Unterschieden. Suchen Übergeber einen externen Geschäftsführer, wird man genau evaluieren, wo die Stärken und Schwächen des Betreffenden liegen. Man wird besonders darauf achten, ob er zum Team passt und auch in der Übernahmephase in Synergie zum Übergeber treten kann. Ein Nachfolger unterzieht sich keinem derartigen Suchprozess“, stellt Schützinger fest. Nachfolger sollten daher insbesondere ihre persönlichen Stärken, Schwächen und möglichen Auswirkungen auf die Mitarbeiter testen lassen. Interessant in Zusammenhang mit Firmenübergaben sind laut dem Wirtschaftspsychologen Rainer Buchner auch die Auswirkungen auf das Personal. Nicht selten kommt es dabei zu einer Art Kulturschock, weil sie die autoritäre Führungsweise gewohnt sind, die dann während einer Übergabe in ein partizipatives Führen übergehen kann.

 

EIGENE ENTSCHEIDUNG.

Studienautor Harald Schützinger sieht bezüglich der Steuerreform übrigens kaum Auswirkungen auf die Bereitschaft, einen Familienbetrieb zu übernehmen oder nicht. Ein Nachfolger muss sich generell die Frage stellen, ob er einen Betrieb übernimmt oder neu gründet. . Womit der Übernehmer am Beginn eines langen bürokratischen
Wanderweges angelangt ist.

 

Die Übergabe beginnt bei der Zeugung

Rainer Buchner. Der promovierte Psychologe war als Lehrbeauftragter für Organisationspsychologie an der
Universität Salzburg tätig und ist Berater bei schwierigen Betriebsübergaben.

ECHO: Welche Probleme ergeben sich bei Firmenübergaben innerhalb der Famiüe?

RAINER BUCHNER: Wir haben das Bild von Familie wie ein Tourist, der in ein wunderschönes Bergdorf kommt.
Man sieht Idylle und eine tolle Unternehmerfamilie, aber auch in dieser spielen sich alle menschlichen Tragödien ab. Die Hauptproblematik bei der Übergabe ist die patriarchalische Komponente. Noch immer übergeben vor
allem Männer ihre Unternehmen. Der Patriarch ist eine starke Persönlichkeit und hat etwas aufgebaut, das er plötzlich hergeben sollte. Streit gibt es oft mit dem ältesten Sohn, weil er es sein wird, der den Vater entthront.
ECHO: Aber es isl ja das Ziel, dass ein Familienunternehmen übergeben wird.

BUCHNER: Sie sagen es. Aber das ist wieder einmal der Unterschied zwischen der Logik und der Psychologik.
Die Logik sagt, ein Vater will, dass sein Lebenswerk weitergeführt wird und die Psychologik zeigt, wie viele Väter ihre Söhne im übertragenen Sinn kastrieren, indem sie ihnen ihr Leben lang ihre Übermacht aufzeigen. Man sieht auch, dass Väter ihren Betrieb bereitwiUig übergeben, aber häufig wollen sie, dass die Nachfahren museal agieren, als gute Verwalter des großartigen Werkes des Vaters. Wehe sie machen den Anschein das Geschaffene des Vaters zu  bertreffen. Ich habe auch beobachtet, dass einige das Lebenswerk ihres Vaters aus Rache in Grund und Boden fahren. Es heißt sie seien unfähig, aber wenn man genau hinsieht, erkennt man, sie haben sich dafür gerächt, dass der Vater immer ein guter Manager war, aber eben kein guter Vater.
ECHO: Wie viele der innerfamiliären Übergaben laufen erfolgreich ab?
BUCHNER: Dazu gibt es Zahlen der Wirtschaftskammer, die man folgend übersetzen kann: Der Vater erstellt’s,
der Sohn erhält’s, dem Enkel zerfällt’s. Das heißt etwa 50 Prozent der übergebenen Unternehmen kommen in die
zweite Generation und nur mehr 15 bis 25 Prozent in die dritte Generation. Man merkt, da passiert Dramatisches.
ECHO: Worauf sollten Eltern, die einen Betrieb übergeben wollen, achten?
BUCHNER: Der Satz ist durchaus pointiert, aber die Betriebsübergabe beginnt bei der Zeugung eines Kindes. Denn
so wie sich der Vater während der Schwangerschaft der Mutter verhält, gibt es positive oder negative Konsequenzen für ihren Hormonhaushalt. Das bewirkt beim Ungeborenen persönhchkeitsfördernde oder störende Elemente, je nachdem ob positive Endorphine oder Stresshormone ausgeschüttet werden. Kommt ein Vater von der Arbeit nach Hause und erzählt, was er Tolles gemacht hat und wie interessant seine Arbeit ist, setzt er schon die ersten Schritte zu einer erfolgreichen Übergabe. Er sollte nicht mit sorgenzerfurchter Miene am Tisch sitzen, die Kinder anschreien oder schweigen, weil er so viel zu tun hat. Dann entsteht bei ihnen ein ungutes Gefühl und das sammelt sich. Steht dann einmal die Übergabe an, sagen viele Übernehmer nein, ohne diese Entscheidung wirklich begründen zu können. Denn die Amygdala, das Angstzentrum im Gehirn, ist ein Sammelbecken für Ängste, die wir als Kinder haben. Diese Ängste werden nicht verarbeitet und kumulieren sich.
ECHO: Nachkommen, die keinen Betrieb zu übernehmen haben, tun sich in der Wirtschaftswelt leichter?
BUCHNER: Das kann ich so nicht bestätigen. Kinder großer Industrien oder großer Betriebe haben meist die Chance auf eine sehr fundierte Ausbildung. Diese macht sie zu fähigen Leuten. Artet der Titanenkampf zu sehr aus,
sagen viele, dann suche ich mir eben einen alternativen Managerjob. In der Gastronomie beispielsweise arbeiten
aber meist alle Familienmitglieder mit. Wenn es dann Streit gibt, sind die Kinder oft abhängig.

INTERVIEW: Christian GRANBACHER

 

Artikel auf Echo Salzburgs erstes Nachrichtenmagazin

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