Schärfere Airbnb-Regeln auch in Tirol – Tiroler Tageszeitung

Schärfere Airbnb-Regeln auch in Tirol

Plattformen wie Airbnb und Wimdu sollen dem Land Tirol die Vermieter nennen. Die Wirtschaft sieht indessen eine Gefahr für die Arbeitsplätze. Bis Herbst sollen schärfere Regeln für die private Zimmervermietung über Plattformen wie Airbnb und Wimdu in Tirol erarbeitet werden.

Nach Wien will auch Tirol schärfere Regeln für die private Zimmervermietung über Plattformen wie Airbnb, Wimbu, 9flats und Co. Wie berichtet, müssen die Online-Plattformen künftig an die Stadt Wien melden, wer bei ihnen Unterkünfte vermietet. Die Privatvermieter werden dann aufmerksam gemacht, was sie an Steuern zahlen müssen. Auch soll es höhere Strafen und mehr Kontrollen geben.

Ein Problem seien vor allem Privatvermieter, die nicht wüssten, welche Bestimmungen gelten, erklärt Siegfried Egger, Hotellerie-Fachverbandsobmann in der Wirtschaftskammer Österreich (WK). „Derzeit führt das zu einer Wettbewerbsverzerrung“, sagt Egger. Ein Beispiel sind die Ortstaxen, die Beherbergungsbetriebe zahlen, viele private Vermieter über Plattformen jedoch nicht. Durch die Nichtabführung dieser Steuern entgingen den Städten und Gemeinden Hunderttausend­e Euro. Es stellten sich aber auch Konzessions-, Versicherungs- und Haftungsfragen. Laut einer Studie der Tourismusberatung Prodinger gab es im Herbst 2015 in Tirol 707 Anbieter. Alleine die entgangene Tourismusabgabe der Plattformen selbst soll in Tirol laut der Studie im Vorjahr 267.173 Euro betragen haben.

Schärfere Regeln für die Vermietungsplattformen in Tirol erwartet Egger spätestens im Herbst 2016. Land und WK Tirol würden aktuell ein Regelwerk erarbeiten, das für fairen Wettbewerb ebenso sorgen soll wie für Schutzmechanismen für Konsumenten und Beschäftigte.Die österreichische Hoteliersvereinigung (ÖHV) zeigt sich jedoch skeptisch, ob schärfer­e Regeln für Airbnb und Co. tatsächlich die Wettbewerbsverzerrung beheben können, denn bisher haben sich die Plattformen bei der Herausgabe von Daten wenig kooperativ gezeigt. Egger plädiert dennoch für neue Regeln für Plattformen und Vermieter: „Schließlich geht es hier um einen Schaden für die Gesell­schaft und eine Gefahr für Arbeits­plätze. Eine Lösung ist im Interesse aller.“

Artikel auf Tiroler Tageszeitung Online

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