Wettbewerbsbehörde einigt sich mit Buchungsplattformen – Expedia setzt Accelerator ein

Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hat das 2012 eingeleitete Prüfverfahren gegen Booking.com und Expedia nach einer laut BWB-Sprecher Philipp Maunz schriftlichen Einigung eingestellt.

Wie bereits seit einem halben Jahr praktiziert, darf die Hotelwebsite keine billigeren Preise als auf den Buchungsplattformen anbieten.

Im Dezember 2015 wurde jedoch diese Best-Preis Klausel in Deutschland vom Bundeskartellamt untersagt. Österreich muss sich hier an Deutschland orientieren und so für Chancengleichheit bei den Hotels zu sorgen. Derzeit wird von ÖHV, der WKO-Sparte und der Hogast über eine Klage zur vollständigen Unterbindung der Best-Preis-Klausel beim Kartellamt nachgedacht.  Zusätzlich beobachtet in der EU derzeit eine Monitoring-Gruppe die Auswirkungen der Portale auf den Hotelmarkt. Ein Bericht wird Ende des Jahres erwartet. Über andere Vertriebswege, wie z.B. Telefon und E-Mail darf das Hotel mit seinen Zimmern billiger sein. Ein schwacher Trost, da die gezahlten Provisionen an die  Buchungsplattformen in den letzten vier Jahren um mehr als 50 Prozent gestiegen sind. Rund 40 Prozent der Nächtigungen werden über Booking, Expedia, HRS & Co. gebucht. Zum Vergleich nur 13 Prozent der Buchungen kommen laut BWB über die eigene Hotelwebsite. In Deutschland gibt es zwar keine Ratenparität mehr, aber das Listungsergebnis kann sich bei schlechteren Raten negativ verändern.

An die erste Stelle bei Expedia hinaufbieten

Das Programm nennt sich Accelerator und ist eine Art Marktplatz. Expedia hat es als Antwort auf die Schwächung der Ratenparität eingeführt und ist vergleichbar mit dem Preferred Partner Programm von Booking. Die Hotels stehen miteinander im Wettbewerb und können sich durch Ermäßigungen an die erste Stelle hinaufbieten. Für jedes Prozent mehr an Provision, das an Expedia gezahlt wird, reiht sich das Hotel weiter nach vorne.

Nach ersten Schätzungen müssen Hotels in Zukunft 10 Prozent mehr an Provision zahlen, wenn sie an erster Reihe stehen wollen.

Derzeit gibt es dieses Feature nur für Hotels in den USA. Bei Erfolg wird es mit Sicherheit bald nach Österreich importiert und die Provisionen werden sich weiter erhöhen.

 

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