Der Verlauf macht Mut – HGV

Dass im Zuge von Unruhen und Kriegen mit den daraus folgenden Flüchtlingsströmen in diversen Destinationen am Mittelmecr – Länder wie Spanien, Italien, Kroatien, aber auch Österreich touristisch profitieren, gilt als
Binsenweisheit. Der heimische Tourismus kämpft vor allem mit hausgemachten Problemen. Dennoch ist es den Hotelbetrieben gelungen, sich nach der desaströsen Steuerreform 2016 aufzurichten und die Frage: „Wie gehe ich
mit den veränderten Bedingungen um und wie sichere ich die Zukunft von Familie und Mitarbeitern in meinem Betrieb?“, auf ihre Art zu beantworten. Trotz des verständlichen Unmuts legten sich die Unternehmerfamilien zum Gelingen der Sommersaison 2016 voll ins Zeug und haben damit bewiesen, dass insbesondere diese Familienbetriebe das Rückgrat des touristischen Systems bilden.Das zeigen die Frgebnisse einer Erhebung des Beratungsunternehmens Prodinger & Partner.

Die Nächtigungen zogen in allen gewerblichen Beherbergungsbetrieben leicht an. Die höchsten Steigerungen gab es aber nicht in den Hotelbetrieben, sondern in den gewerblichen Ferienwohnungen. Dies unterstreicht den Boom in Hinblick auf die Angebote in der Sharing Economy. Es werden auch verstärkt Wohnungen in gewerbliche Ferienwohnungen umgewidmet. Auch in Deutschland geht der Trend in diese Richtung. Die These, dass in dieser Sommersaison die Nachfrage nach höherwertigen Angeboten angestiegen ist, hat sich also nicht bestätigt.

Sommerurlaub: Österreich profitiert, kämpft aber mit hausgemachten Problemen

Laut Statistik Austria waren Beherbergungsdienstleistungen im Mai um 4,4 und im Juni und Juli um 4,8 Prozent teurer. Die allgemeine Teuerungsrate lag im Juli bei 0,6 Prozent und war damit so hoch wie in den Vormonaten Juni und Mai. Eine derart kontinuierliche Entwicklung ist nur mit einer höheren Preisdurchsetzung zu erzielen. Es ist daher anzunehmen, dass die Steuererhöhung auf Beherbergung von zehn auf 13 Prozent flächendeckend weitergegeben wurde. Man kann davon ausgehen, dass dadurch ein ähnliches Betriebsergebnis wie im Vorjahr erzielt werden kann und die Netto-Durchschnittsraten mit dem notwendigen Rohgewinn pro verkauftem Zimmer erzielt werden.Nach dem massiven Einbruch bei den Investitionen im Jahr 2015 planen viele Unternehmen jetzt wieder eine Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeit. Das Volumen der Kreditansuchen hat sich in den letzten drei Monaten mehr als verdoppelt. Der mit Investitionen verbundene Kapitalbedarf lässt die Nachfrage nach Krediten also wieder steigen. Nun gilt es die niedrigen Zinsen auszunützen.

Aus den ÖHT-Jahresabschlüssen der Unternehmen ist ersichtlich, dass das EGT von den jahrelang einzementierten zwei Prozent erfreulicherweise auf fünf Prozent geklettert ist. Dafür sind unter anderem auch die niedrigen
Zinsen verantwortlich. Ein Wermutstropfen bleibt natürlich: dass der GOP bei den Top-Betrieben in den letzten Jahren von über 30 auf 28 Prozent gefallen ist. Das zeigt, dass die steigenden Kosten noch nicht mit höheren Preisen kompensiert werden konnten.

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