Wie geht es der Branche wirklich? – ÖGZ

SOMMERSAISON: Der Sommer boomt in Österreich. Aber wie sieht es mit der Preisdurchsetzung aus?

Die Bundesländer melden positive Zahlen, manche sogar Rekordzahlen. Das ist ein Grund zur Freude für alle Beteiligten. „Der Sommertourismus in Österreich hat sein einst verstaubtes Image längst abgelegt“, sagt Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhold Mitterlehner. „Hohe Flexibilität und Qualität waren die Schlagwörter für den Sommer 2016. Damit haben unsere Betriebe einmal mehr bewiesen, dass auf sie – trotz fordernder Zeiten für die Tourismuswirtschaft – Verlass ist“, kommentiert Petra Nocker-Schwarzenbacher, Obfrau der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKÖ, das positive Ergebnis des bisherigen touristischen Sommers.

Auf die Deutschen ist Verlass

Laut Statistik Austria konnte in der laufenden Sommersaison 2016 (Mai-Juli) im Vergleich zum selben Zeitraum 2015 ein Nächtigungsplus von +3,7 Prozent auf rund 34,3 Millionen Nächtigungen erzielt werden, wobei der Zuwachs sowohl auf inländische (4,3 Prozent auf 10,89 Mio.) als auch auf ausländische Gästenächtigungen (+ 3,4 Prozent auf 23,42 Mio.) zurückzuführen ist. So legten vor allem Gästenächtigungen aus Deutschland um +6,7 Prozent auf 12,01 Mio. zu.

Laut Thomas Reisenzahn, Geschäftsführer der Prodmger Tourismusberatung, ist es den Hotelbetrieben gelungen, sich nach der desaströsen Steuerreform 2016 aufzurichten. Trotz des verständlichen Unmuts legten sich die Unternehmerfamilien zum Gelingen der Sommersaison 2016 voll ins Zeug und haben damit bewiesen, dass insbesondere diese Familienbetriebe das Rückgrat des touristischen Systems bilden.

Aufschwung

Reisenzahn: „Die Nächtigungen zogen in allen gewerblichen Beherbergungsbetrieben leicht an. Die höchsten Steigerungen gab es aber nicht in Hotelbetrieben, sondern in gewerblichen Ferienwohnungen. Dies unterstreicht den Boom hin zu den Angeboten in der Sharing Economy. Es werden auch verstärkt Wohnungen zu gewerblichen Ferienwohnungen umgewidmet. Die These, dass in dieser Sommersaison die Nachfrage nach höherwertigen Angeboten angestiegen ist, hat sich also nicht bestätigt. Allerdings dürfte sich für dieses Angebot doch die Preisdurchsetzung verändert haben, und dies erfreulicherweise „nach oben“. Auch sind in den gastronomischen  Bereichen die Umsätze gestiegen, so Reisenzahn.

Beherbergungsdienstleistungen waren laut Statistik Austria zwischen Mai und Juli um mehr als vier Prozent teurer. Die allgemeine Teuerungsrate lag im Juli bei 0,6 Prozent und war damit so hoch wie in den Vormonaten Juni und Mai. Eine derart kontinuierliche Entwicklung ist nur mit einer höheren Preisdurchsetzung zu erzielen.

Es sei daher anzunehmen, dass die Steuererhöhung auf Beherbergung von zehn auf 13 Prozent flächendeckend weitergegeben wurde. Das lege nahe, dass ein ähnliches Betriebsergebnis wie im Vorjahr erzielt werden kann. grü

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