Regierung fördert KMUs bei Investitionen – HGV Praxis

Die Regierungs-Koalition hat sich also doch zu einer Wirtschaftsförderung durchgerungen. Klein- und Mittelbetriebe sollen zusätzliche Investitionen in den kommenden beiden Jahren um bis zu 15 Prozent gefördert werden. Es gibt noch Bewegung in der Regierungsarbeit: Eine Investitionszuwachsprämie für Klein- und Mittelbetriebe wird von der Bundesregierung rechtzeitig für die Jahre 2017 und 2018 ins Leben gerufen. Zur Anwendung soll das sogenannte „Salzburger Modell“ kommen, eine Form von Zuwachsprämie, die von Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer im Vorjahr aufgelegt wurde und vom Zeller Steuerberatungsunternehmen Prodinger & Partner maßgeblich ausgearbeitet wurde.

Der Kern des Modells: Als Berechnungsbasis werden die durchschnittlich zu aktivierenden Anschaffungs- und Herstellungskosten der letzten drei Jahre herangezogen,  wobei der Investitionszuwachs im Ausmaß von mindestens 50.000 und höchstens 450.000 Euro für Unternehmen mit bis zu 49 Mitarbeitern für die beiden kommenden Jahre mit einer 15-prozentigen Prämie gefördert wird. Ein Investitionszuwachs von mindestens 100.000 und höchstens 750.000 Euro für Unternehmen zwischen 49 und 250 Mitarbeitern wird 2017 und 2018 mit einer 10-prozentigen Prämie unterstützt. Prodinger rät nun gut zu prüfen, ob es sinnvoll ist, eine Investition auf 2017 zu verschieben, aber auch, wie sich der Aktivierungsverlauf von Anschaffungskosten entwickelt hat. Prodinger-Geschäftsführer Manfred Schekulin bewertet die Regierungsvorlage im Gespräch mit HGV PRAXIS so: „Die Prämie war im vorigen Jahr ein echter Hit und die Mittel schon nach einigen Monaten erschöpft.“

Auch ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer beurteilt die KMU-Prämie positiv: „Die KMU-Investitionszuwachsprämie kommt gerade richtig. Berücksichtig werden soll aber auch die Sondersituation von Saisonbetrieben. Das Paket ist keine Belastung, es aktiviert die Wirtschaft, es refinanziert sich und es hat das Zeug zum echten Motivationsschub für die wichtigsten Arbeitgeber im Land.“ Doch Reitterer wünscht sich, dass die Regierung noch einen Schritt weitergeht: „In Saisonbetrieben fährt das Geschäft nach der Schließzeit von 0 auf 100. Da wird der zeitliche Rahmen zwischen Planung, Antragsstellung und dem Ende der Einreichfrist rasch zu eng. Wenn die Saisonalität zum doppelten Nachteil wird, leidet die gesamte Region“, schlägt die ÖHV-Chefin einen Sondertopf vor.

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