Otto E. Wiesenthal: „Neugierig, was unsere Hotelmarke in Geld Wert ist“

Interview mit Otto E. Wiesenthal, dessen Designhotel Hotel Altstadt Vienna als erstes mittels Hotel Brand Monitor by Prodinger Tourimusberatung seinen Markenwert errechnen ließ.

Tourismus Wissen Quaterly: In den wenigen Kritikpunkten der Studie für den Hotel Brand Monitor wird angemerkt, dass durch Zusätze wie „Schlosshotel“ oder „Romantikhotel“ ihre Marke etwas verwässert wird. Wie reagieren Sie darauf?

Wiesenthal: Ich sehe das nicht so. Anders als in der Studie beschrieben, treten wir fast ausschließlich als „Altstadt Vienna“ auf. Als Romantikhotel oder mit der Gruppe Schlosshotels & Herrenhäuser sind wir ausschließlich auf deren Seiten und in deren Prospekten anzutreffen. Wir nützen in beiden Fällen deren ausgezeichnete Marketingnetzwerke. Besonders bei den Romantikhotels ist mit das wichtig: Wir sind die ersten, die mehrere Änderungen im Vertrag haben. So müssen wir uns am Telefon nicht als Romantikhotel Altstadt Vienna melden. Diese sonst übliche Verpflichtung hätten wir nie unterschrieben, denn das hätte in keiner Weise zu unserem Auftritt gepasst. Zugleich haben wir bereits den leider sehr langwierigen Austrittsprozess bei den Small-Luxury-Hotels eingeleitet. Nicht nur weil die Gruppe extrem teuer kommt – und deren Klientel äußerst fordernd auftritt, sondern auch um unsere Position klarer zu beschreiben.

TWq: Was hat Sie bewogen, als erstes Hotel den Markenwert abtesten lassen?

Wiesenthal: Dafür hat es mehrere Gründe gegeben. Zum einen bin ich ein neugieriger Mensch und hatte schlicht Interesse daran, welcher Betrag unterm Strich herauskommt. Zweitens ist es vielleicht ein Thema für die Bewertung zur Betriebsübergabe. Aber es sieht momentan nicht so aus, als ob diese bald fällig wäre. Ich habe täglich die größte Freude mit dem Hotel, habe die Kunstsammlung hier, höchst engagierte Mitarbeiter und pflege meinen zurückhaltenden Lebensstil völlig unabhängig von den laufenden Hoteleinnahmen.

TWq: Das klingt alles sehr persönlich. Lagen keine handfesten Überlegungen dahinter, etwa ein besseres Standing bei Kreditverhandlungen mit den Banken?

Wiesenthal: Das wird sicher häufig ein Argument sein, in unserem Fall sind Kredite aber kein Thema. Das Haus besteht nun seit einem Viertel Jahrhundert. Nach harten Anfangsjahren stehen wir heute so da, dass wir zum 25-Jahr-Jubiläum unseren Betriebsausflug vielleicht nach New York machen werden. Unsere Zimmerauslastung liegt bei 84 Prozent – und was noch wichtiger ist: Wir haben als Pension begonnen, heute erzielen wir die Auslastung mit Preisen, die doppelt so hoch sind, wie in einem durchschnittlichen Wiener Viersternbetrieb.

Wir haben einen Schuldenstand, der dem Cash-flow eines Jahres entspricht. Und diese Kreditlinie haben wir auch nur, weil wir immer liquid sein wollen. Vielleicht eine Reminiszenz an die Anfänge. Unsere Investitionen leisten wir aus dem Cash-flow heraus. Dabei sind nun die ältesten Zimmer unsere berühmten Matteo-Thun-Zimmer. Die sind rund zehn Jahre, haben sich aber dank der hochwertigen Materialien in einem Topzustand gehalten. Als aktuelle Investition bestehen Überlegungen, nun vielleicht doch unter dem Dach ein kleines Spa einzurichten. Und vielleicht kann ich noch einen aktuellen Punkt anführen. Es bestehen sehr konkrete Überlegungen als Management Company für ein zweites Projekt aktiv zu werden. Ein Neubau in einer Ferienregion. Da ist eine derartige Studie zum Markenwert des Altstadt Vienna natürlich ein handfestes Argument. Denn der Wert des geplanten Hotels bestimmt indirekt auch den Verkaufspreis der umgebenden Villen mit. Für den Investor ist daher eine außergewöhnliche Marke als Hotelbetreiber besonders wertvoll.

 

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