Digital Detox

„Ich bin da mal raus“ und die Suche nach digitalfreien Orten

Wir haben uns in der Hotellerie offensichtlich in eine künstliche und materielle Digitalisierungswelt verrannt, die mit unserer ursprünglichen Gastgeberrolle und unseren Dienstleistungen nicht viel zu tun hat. Der gepriesene Trend zur Automatisierung mit Möglichkeiten zum mobilen Check-in oder -out per Handy, Zimmertüröffner mit QR Codes und das Wettrüsten über die höchsten WLAN-Breitbandbreiten erreicht heute schon einen Sättigungspunkt, an dem entgegengesetzte Entwicklungen festzustellen sind.
Die digitale Überforderung, die damit einhergehende Reizüberflutung und der Stress, vieles gleichzeitig tun zu müssen, wird für immer mehr Menschen zum Problem. Die Anforderungen steigen, Anspannung und innere Unruhe nehmen zu.

Das Bedürfnis nach Entschleunigung als attraktive Angebotsidee

Der vorübergehende Verzicht auf permanente Verfügbarkeit und Erreichbarkeit wird mit Sicherheit zu einem neuen Wunschfaktor. Die bewussten „Offliner“, die Retro-Klapphandytelefonierer und die Wiederentdeckung der Polaroid- Sofortbildkameras sind Vorboten dieser Sehnsucht. Kaffeehäuser mit Filterkaffee und gut besuchte Vinyl-Plattenläden unterstreichen einen zunehmenden Wunsch nach „Analogität“. Unter dem Begriff Analogisierung versteht man einen stark wachsenden Gegentrend zur Digitalisierung. Dieser Gegentrend darf aber nicht als prinzipielle Abwendung von der digitalen Vernetzung verstanden werden, sondern vielmehr als steigendes Verlangen nach einem ergänzenden Angebot an Entschleunigung, Reflexion und Privatheit.

„Digital Detox“ steht für einen bewussteren Umgang mit dem Smartphone und anderen mit dem Internet verbundenen Geräten. In Urlaub und Freizeit, wo Erholung und Entspannung ganz groß im Vordergrund stehen, kann dies zur Grundlage attraktiver Angebote werden. Gerade der Hotellerie bieten sich hier besondere Chancen, den Bedürfnissen vieler ihrer Gäste nach Entschleunigung und innerer Ruhe mit neuen Ideen entgegenzukommen. Mehr nachgefragt denn je werden Möglichkeiten sein, neue Energie zu tanken und unsere wahren Lebenskräfte zu stärken, die ja nicht aus der Steckdose kommen. Nichts bietet sich zur Förderung von Ruhe und Wohlbefinden besser an als „Tiefenentspannung“ in einem Hotel-Refugium.

Der Hotellerie eröffnen sich hier besondere Chancen

Hier zeichnen sich neue Geschäftsfelder ab. Die Hotellerie darf diese Entwicklung nicht verschlafen. Mit Sicherheit gibt es in Zukunft Bedarf an „digitalfreien Orten“, ähnlich wie es die schon länger bestehende Nachfrage nach Nichtraucherzonen zeigt. Und wenn schon „online“, dann über die neu entwickelten „optischen“ WLAN-Hotspots, die verträglicher sind und zum Strahlenschutz beitragen.

Kontakt:
Thomas Reisenzahn

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