Nach Absenkung der Umsatzsteuer auf Nächtigungen jetzt Ruf nach mehr
27.03.2018 Nach Absenkung der Umsatzsteuer auf Nächtigungen jetzt Ruf nach mehr Ab November gilt die Umsatzsteuersenkung auf Nächtigungen von 13 auf 10 Prozent. Die Taxe, die für Unternehmen eine Durchlaufsteuer darstellt, die letztlich den Verbraucher trifft, war vor drei Jahren erhöht worden. Schon jetzt, kurz nachdem die Senkung fixiert wurde, gibt es neue Rufe nach Steuersenkungen von Branchenvertretern. „Es muss jetzt zu Steuererleichterungen kommen“, forderte am Montag Stefan Rohrmoser, Geschäftsführer der Prodinger Tourismus- und Steuerberatung. Die zwischenzeitliche Erhöhung der Umsatzsteuer auf Übernachtungen habe die Betriebserlöse von 2016 bis 2018 um rund 300 Millionen Euro reduziert. Die Umstellungskosten von hochgerechnet 55 Millionen Euro würden sich noch jahrelang in den Bilanzen negativ bemerkbar machen. „Dieser Rückstand muss nun aufgeholt werden.“ Niemand wolle in abgewohnte Zimmer einchecken. Die Investitionszuwachsprämie, die Schwung in die Qualitätsverbesserung gebracht habe, werde eingestellt, wird unter anderen Punkten weiters kritisiert. Ein Versäumnis sei auch bei der Pauschalreiserichtlinie festzustellen: Diese tritt EU-weit bereits mit 1. Juli in Kraft, den heimischen Betrieben liege aber immer noch keine Pauschalreiseverordnung vor, so die Tourismuslobbyisten von Prodinger. Für die Arbeiterkammer ist die Absenkung wie berichtet ja ein Beispiel für Steuergeschenke der schwarz-blauen Regierung an einen Teil ihrer Kernklientel. Es stelle sich die Frage, ob die einhergehenden Kosten von 120 Mio. Euro nicht besser investiert wären, wenn man sie in die Qualifikation von Facharbeitskräften stecke. Das würde auch dem Tourismus, der oft über einen Fachkräftemangel klagt, nützen, sagte kürzlich Markus Marterbauer, dem Leiter der Abteilung Wirtschaftswissenschaften der AK Wien. Die AK werde sich anschauen, ob die Preise für Übernachtungen durch die Steuersenkung sinken. Sollten diese sinken, gehe die Hälfte der Kosten ins Ausland, weil sich ausländische Gäste Kosten ersparen würden. Ansonsten würden eben die Hoteliers höhere Gewinne erzielen.