Prodinger Sommer-Kennzahlen 2019

Prodinger-Analyse zeigt: RevPAR im Westen ist gestiegen – Ressorthotellerie legte im Sommer 2019 zu

Wintersaison bleibt entscheidend für die Ertragskraft

Der anfangs nasskalte Saisonstart und die Feiertagsverschiebungen konnten im Verlauf der heurigen Sommersaison vollauf kompensiert werden. Aufgrund des nachfolgend sehr guten Ferienwetters sind die Ergebnisse in der 4/5-Sterne Hotellerie deutlich gestiegen. Der RevPAR (Revenue per available Room) legte von Mai bis August 2019 von 57,7 auf 62,6 Euro um 8,5% zu. Dies geht aus den von der Prodinger Beratungsgruppe vorgelegten Betriebskennzahlen für den Sommer dieses Jahres hervor. Die Bestandserhebung basiert auf einem repräsentativen Sample von 4- und 5-Sterne-Ferienhotels in Salzburg, Tirol, Kärnten und Vorarlberg und wird pro Saison von Prodinger durchgeführt.

Wie die Ergebnisse zu lesen sind

Der RevPAR misst das Verhältnis zwischen dem erzielten Zimmerumsatz und der im Hotel verfügbaren Zimmer-Kapazität. Bei näherer Analyse kommt dabei die Winterdominanz der österreichischen Ferienhotellerie deutlich zum Ausdruck, da der RevPar in der kalten Jahreszeit bei 108 Euro liegt. Damit zeigt sich ganz klar, dass der Winter für die Profitabilität im Jahresdurchschnitt viel stärker verantwortlich ist.
Beim TRevPAR (Total revenue per available room) wird der gesamte Umsatz (Nettoumsatz) des Hotels zu den verfügbaren Zimmern ins Verhältnis gesetzt, wobei auch die Offenhaltungstage berücksichtigt werden. Der TRevPAR ist mit 8,7% stärker angestiegen als der RevPAR.

Ertragskraft weiterhin unter Druck

Was den abgelaufenen Sommer betrifft, sind die Steigerungen der Gesamterlöse pro Zimmer mit über 20% auf den ersten Blick sehr erfreulich. Schaut man jedoch genauer hin, so ging das operative Ergebnis (GOP Gross Operating Profit) nach Abzug des gesamten Wareneinsatzes, der Mitarbeiterkosten und der gesamten Aufwendungen von 16,5% auf 13,6% zurück. Insbesondere schlagen die steigenden Vertriebskosten und die Abhängigkeit vieler Ferienhotels von den Veranstaltern und OTAs zu Buche.
Diese machen in den Sommermonaten einen wesentlichen höheren Anteil aus. Der wichtigste Kostenfaktor in einem Dienstleistungsbetrieb sind und bleiben die Mitarbeiter. In den Ferienhotels waren im Sommer um gut 6% mehr Mitarbeiter (zu Vollzeitäquivalenten) beschäftigt. Die Gesamterlöse pro Beschäftigten sind um 7,5% gestiegen. Die Mitarbeiterkosten erreichen im Verhältnis zum Gesamtertrag beachtliche 38%. Zwar wurde von allen politischen Parteien eine Abgabensenkung bei den Lohnkosten versprochen, trotzdem erhöhten sich die lohnabhängigen Abgaben im Sommer 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 12%.

Prodinger Marktbericht Ferienhotellerie

In ihren Analysen fasst die Prodinger Beratungsgruppe Ferienbetriebe anonymisiert in einem Marktbericht zusammen. In diesem Bericht werden branchenspezifische Kennzahlen nach dem Verrechnungsstandard STAHR (Standard der Abrechnung für Hotels und Restaurants) für Betriebe aus den Bundesländern Tirol, Vorarlberg, Salzburg und Kärnten detailliert aufgeschlüsselt. Der STAHR-Verrechnungsstandard errang kürzlich bei der internationalen Buchmesse in Frankfurt eine Silbermedaille in der Kategorie Wirtschaftsfachbücher. Der Marktbericht stellt ein aussagekräftiges Instrument zur Steuerung eines Ferienhotels dar. Im Hinblick auf kommende Investitionen und Entscheidungen liefern die Prodinger-Betriebsvergleiche mit dem STAHR-Standard auch Banken und Investoren eine hochqualifizierte fachliche Entscheidungshilfe. Die Zahlen gelten auch, wie oben geschildert, als erster Gradmesser für die saisonalen Wertschöpfungseffekte aus der Ferienhotellerie.

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