Die Branche der Kreditkarten im Umbruch – Wie spare ich beim Disagio?
Was steckt wirklich hinter den Änderungen in der „bargeldlosen Welt“?
Das Europäische Parlament hat in einer Verordnung beschlossen, Höchstgrenzen beim Interchange- bzw. Interbankentgelt für Kreditkarten (MasterCard und VISA) und Debitkartenprodukte (EC-Karte, Maestro) einzuführen. Nach dieser Verordnung, die im Dezember 2015 in Kraft tritt, werden diese sog. Interbankentgelte europaweit auf 0,3 Prozent vom Kreditkarten-Umsatz und 0,2 Prozent bei Debitkartentransaktionen für inländische Gäste festgeschrieben. In der Vergangenheit waren diese sogenannten Domestic-Interchange Gebühren bei über 1 Prozent.
Diese Interbankentgelte / Interchangegebühren sind ein integrierter Bestandteil der von der Hotellerie zu bezahlenden Disagiosätze. Die verordneten Höchstgrenzen sind ein Teil des Disagiosatzes und diese müssen in den Kalkulationen der Kreditkartenanbieter ihren Niederschlag finden. Disagiosätze, die sich die kartenausgebende und die kartenabrechende Bank teilen, werden zwar günstiger aber auch unübersichtlicher.
Die EU macht zwischen Kundenkarten (Verbraucherkarten) und Firmenkarten (Commercial Cards bzw. Business Karten) einen Unterschied. Die verordneten Höchstgrenzen (0,2 und 0,3 Prozent) gelten nicht für Firmenkarten, die für Geschäfts- oder Dienstausgaben genutzt werden und mit einem Firmenkonto hinterlegt sind. Ab Dezember werden von allen Kreditkartenabrechnern neben den Flat-Disagiosätze auch Mixvarianten, bestehend aus mehreren Sätzen, angeboten. Diese Mixvarianten stellen einen Durchschnittswert aller Kartenprodukte dar, der auf Grundlage der Kartenprodukte variieren kann.
Hotels mit einem höheren Anteil an Geschäftsreisenden, Tagungen und Kongressbesuchern haben ein höheres Disagio als Ferienhotels. Eine weitere Komponente kommt noch mit dem jeweiligen Nationalitätenmix des Hotels ins Spiel. Hotels mit einem hohen Anteil an Euro-Gästen verursachen den Kreditkartenanbietern geringere Kosten und niedrigere Margen. Diese Sätze sind daher günstiger.
PRODINGER|GFB Bewertungsanalyse der Kreditkarten für Hotelbetriebe
Eine interessante Entwicklung zeichnet sich bei der Frage der Kartenakzeptanz ab. Der Hotelier ist nicht mehr verpflichtet, jedes Kartenprodukt (Firmenkarten etc.) zu akzeptieren.
Bei den Debitkarten (EC-Karten) läuft das beliebte Lastschriftverfahren (Bezahlung mit Unterschrift ohne Pin) mit Februar 2016 aus. Die Anbieter haben für österreichische und deutsche Karten bereits eine Folgeabwicklung unter dem Namen SEPA-Lastschriftverfahren angekündigt.
Jedes Hotel sollte eine Zahlungsanalyse und Karten-Bewertung durchführen, da erhebliche Einsparungen möglich sind. Für weitere Fragen und Informationen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung und führen auch kostenlose Erstgespräche durch. Kontaktieren Sie uns unter tourismusberatung@progfb.com oder unter der Telefonnummer: +43 6542 736 61 – 1644 .
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