Liquiditätssicherung als Gebot der Stunde

Das Thema Corona hält die Branche weiterhin in Atem. Mit dem am 22. November 2021 in Kraft getretenen Lockdown wird erneut ein massiver wirtschaftlicher Schaden ausgelöst. Der Lockdown bildet dabei die Spitze vieler Maßnahmen, die den Tourismus bereits zuvor in Bedrängnis gebracht haben, wie die Schwierigkeiten bei den PCR-Tests oder die deutsche Reisewarnung.

Insbesondere wird es im Hinblick auf die Wintersaison 2021/2022 zu gravierenden Liquiditätsengpässen kommen. Für die Stabilität eines Hotels ist vor allem der Geldfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit eine wesentliche Voraussetzung. Der Geldfluss kann im Hinblick auf den kommenden Winter leicht ins stocken geraten, wenn Anzahlungen aufgrund der kurzfristigen Buchungen fehlen und die aktuelle Liquidität damit schwächen.

Nur wenn das Hotel in der Lage ist, im Rahmen seines operativen Geschäftes per Saldo einen Mittelzufluss zu erzeugen, ist das Hotel auch in schwierigen Zeiten wirtschaftlich abgesichert. In den nächsten Wochen und Monaten sollte die Liquidität weiterhin permanent überprüft werden, um drohende Liquiditätsengpässe frühzeitig zu erkennen. Mit Hilfe eines Frühwarnsystems können die entsprechenden Maßnahmen getroffen werden.

Entscheidend ist es aber auch, eine weitest gehende Schadensbegrenzung zu erreichen. Daher müssen die Hilfsmaßnahmen jetzt schleunigst wieder hochgefahren werden. Den derzeitigen Status der verlautbarten Hilfsmaßnahmen haben wir in einem Prodinger-Sheet übersichtlich zusammengefasst.

Maßnahmen zur Sicherung des Betriebes:

  • Tilgungs-Freistellung bei der Bank! Bei Banken und Leasingpartner eine Aussetzung aller Kreditraten / Annuitäten / Leasingraten beantragen.
  • Nicht notwendige Reparaturen verschieben
  • Nur die notwendigsten Zahlungen für die Aufrechterhaltung des Betriebes (Energie, Marketing, Versicherung, etc.) durchführen
  • Mitarbeitereinsatzplanung: Einvernehmliche Auflösung mit Wiedereinstellung oder Kurzarbeit, wenn der Mitarbeiter tatsächlich gebraucht wird.

Finanzämter und Krankenkassen haben bis 31. Juni 2021 keine gestundeten Steuern und Abgaben eingefordert. Das COVID-19-Ratenzahlungsmodell wurde auf bis zu 36 Monate ausgeweitet.

Wichtige Maßnahmen zur Liquiditätssicherung und Optimierung des Geldflusses aus der Geschäftstätigkeit des Hotels:

  • Debitoren sofort versenden
  • Mahnwesen up to date halten und Ergebnisse konsequent umsetzen
  • Zahlungsfälligkeiten checken und evt. verschieben
  • Eingangsrechnung innerhalb der Skontofrist bezahlen (Skontoabzug)
  • Offenhaltezeiten überdenken
  • Mitarbeitereinsatz überprüfen
  • Bei Engpässen früh genug den Kontakt zur Bank suchen

Zusammenfassung:

Die Hotellerie hat auf Grund der hohen Anlagenintensität und der damit verbundenen hohen Fremdkapitalintensität laufend hohe Rückzahlungen zu leisten. Deshalb ist, insbesondere bei den Umsatzeinbrüchen aufgrund der Corona-Krise, die Darstellung der Liquidität von großer Bedeutung. Selbst ertragsstarke Hotels können auf Grund von Zahlungsverzögerungen oder Zahlungsausfällen bei Gästen bzw. vor allem bei Großkunden (Reisebüros, Reiseveranstalter, etc.) in Liquiditätsschwierigkeiten kommen.

 

Ihre Kontaktperson:

Thomas Reisenzahn

t.reisenzahn@prodinger.at

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